Das HEck-Pilot ist das erste Wohnprojekt der Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen am Hechinger Eck und befindet sich noch in der Planungs- und Bauphase.
Unsere Gruppe ist eine vielfältige Mischung aus Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen: Familien, Singles und Paare, insgesamt 10 Kinder vom Kleinkind bis zum Teenager, 15 Erwachsene und drei Katzen. Die Altersspanne reicht derzeit von einigen Monaten bis ins Rentenalter.
Seit dem Vergabeverfahren im Frühjahr 2021 sind wir in vielen Treffen als Gruppe zusammengewachsen, und die Idee einer solidarischen Gemeinschaft, welche gleichzeitig die nötige Privatsphäre wahrt, hat sich weiterentwickelt. Wir wollen mehr sein als die Summe unserer Teile, uns bereichern, ergänzen und unterstützen. Die soziale Vielfalt in unserer Gruppe wird unserer Meinung nach dazu beitragen. Im HEck-Pilot finden sich unterschiedlichste Berufsgruppen. Wir haben Baumpfleger, Sozialpädagog*innen, Politologen, Buchhändlerinnen, Krankenschwestern und vieles mehr.
In unserer Gruppe gibt es einen hohen Anteil (ca. 70 %) an Menschen mit diversen erschwerten Lebensumständen. Neben Familien sind dies zum einen Alleinerziehende und Menschen mit Wohnberechtigungsschein, zum anderen auch Menschen mit chronischen Erkrankungen, die auf barrierefreien Wohnraum angewiesen oder schwerbehindert sind.
Wir wollen bewusst bezahlbaren und gesicherten Wohnraum für diejenigen bieten, die auf dem freien Wohnungsmarkt wenig Chancen haben, und damit zur Verbesserung der Wohnraumsituation in Tübingen beitragen.
Projektidee
Das HEck-Pilot-Projekt bietet 910 m2 Fläche insgesamt. Davon sind 775 m2 reine Wohnfläche mit 12 Wohnungen, acht davon geförderte für Menschen mit Wohnberechtigungsschein, vier sind barrierefrei. Dabei wurde bei allen Wohnungen bewusst auf individuellen Wohnraum zugunsten von Gemeinschaftsflächen verzichtet. Im Folgenden sind die wichtigsten Eckdaten des Zusammenlebens und des Projektaufbaus zusammengefasst:
Effiziente Nutzung und Priorisierung der Gemeinschaftsflächen
Die Wohnungen sind kleingehalten, um insgesamt mehr Wohnungen zu ermöglichen. Dafür haben wir als Ausgleich einen Co-Working-Space, einen großen Gemeinschaftsraum und eine Dachterrasse im obersten Geschoss. Diese gemeinsam genutzten Flächen als Orte der Begegnung sind zentral für unser Verständnis von gemeinschaftlichem Wohnen. Deshalb ist uns wichtig, dass der schönste Teil des Hauses allen zur Verfügung steht, anstatt ein teures Luxusappartement zu sein.
Flexibilität
Da Lebensumstände sich verändern können, haben wir ein flexibles Modell aus schaltbaren Wohnungen gewählt, um die Größe an die jeweilige Situation anpassen zu können. Es ist möglich, Zimmer dazu- oder auch wegzunehmen, falls z.B. Kinder ausziehen. Damit wird sichergestellt, dass Wohnfläche stets effektiv verteilt ist.
Bezahlbarkeit und Sicherheit
Kleine Wohnungen mit einer Miete von 40 % unter der ortsüblichen Vergleichsmiete im geförderten Bereich, im nicht geförderten von 20 % – 2/3 geförderter Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen, insbesondere junge Menschen und Familien, Senior*innen und Menschen mit Behinderung. Die genossenschaftliche Organisation bildet die Grundlage für langfristig bezahlbare Mieten und garantiert, dass kein Eigentumserwerb mit Gewinninteressen auf dem Rücken der Mieter*innen stattfinden kann.
Einfache und kostensparende Bauweise
Massivbauweise Kalksandstein mit Wärmedämmverbundsystem und Putzfassade; eine Fassaden- und Dachbegrünung ist geplant.