Die Zeit rast und seit dem letzten Artikel ist fast ein halbes Jahr vergangen. Das HeckPilot war jedoch fleißig – hier also das überfällige Update, was in den letzten Monaten geschah!
Das HeckPilot steht
War Ende letzten Jahres erst das zweite Stockwerk in der Mache, ist das HeckPilot inzwischen ausgewachsen: Wir sind jetzt oben angelangt, das Dachgeschoss steht. Der Rohbau ist fast fertig und man kann endlich sehen, wie das Haus tatsächlich aussehen wird. Wir lassen an dieser Stelle die Bilder in unserer Baustellengalerie sprechen (welche in Kürze erscheint) und ersparen uns langatmige Beschreibungen. Inzwischen konnten wir auch schon mal rein und unser neues Heim von innen begutachten. Der Höhepunkt waren natürlich die Dachterrasse (s. Bild) und der Gemeinschaftsraum. Dort soll in Zukunft gekocht, gegessen, Kaffee getrunken, gelacht, gefeiert, diskutiert und gespielt werden. Und nicht zu vergessen die Sonnenuntergänge, die wir von der Dachterrasse aus bewundern können!
Die Tücken der Suffizienz
Staunend standen wir auch in unseren Wohnungen mit dem Gedanken: Das wird mein neues Zuhause. Im Moment starrt uns noch der nackte Beton an, der teilweise auch belassen wird. Trotzdem kamen natürlich gleich die ersten Fragen: Wo passt das Sofa hin, wo das Bett, wo der Esstisch? Da wir bewusst die individuelle Wohnfläche kleingehalten haben, ist das natürlich auch der Moment, in dem allen endgültig klar wird, dass man das Inventar genauso kleinhalten muss wie die Wohnfläche. Das wird an der einen oder anderen Stelle wohl herausfordernd. Wir werden uns – da hilft alles nix – von Dingen trennen müssen. Der liebgewonnene Sessel (in dem man zwar eigentlich nie sitzt, der einem aber ans Herz gewachsen ist) wird wohl nicht mitkommen können. Die Küchenzeile wird effizient sein, also weg mit dem Waffeleisen – oder doch lieber mit dem dritten Topf von Oma?
Wie viele Bücher passen wohl in das eine Bücherregal? Machen Bücher prinzipiell immer glücklich oder stehen sie halt staubig da, lassen einen aber gebildet und weltoffen erscheinen? Und wie wichtig ist Letzteres für das Selbstwertgefühl?
Die bisherige Praxis, alles in den Keller zu stopfen, wird im HeckPilot auch ihre Grenzen haben: Ein Zwei-Personen-Haushalt bekommt höchstens vier Quadratmeter Abstellfläche. Also Ade, nicht oder schlecht beschriftete Kisten! In euch ist sicher irgendetwas Wichtiges drin, was mich die letzten fünf Jahre auch nicht interessiert hat.
Arbeitskreise und weiter wissen
Wenn Du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis. Da viele sehr unterschiedliche Aufgaben auf uns zukamen, haben wir jetzt Arbeitskreise – hooray. Diese haben seit Anfang des Jahres volle Fahrt aufgenommen. Es gibt eine Vereinsmeierei, die sich mit allen Aufgaben des Ende Mai gegründeten Hausvereins befasst. Dabei geht es von der Organisation einer gemeinsamen Infrastruktur bis hin zu Vermietung von Teilen des Co-Working-Spaces (wir brauchen das Geld) und der Tiefgaragen-Parkplätze (bei Interesse gerne eine Mail an uns schreiben!). Letztere wollten wir nie, mussten sie aber laut Landesbauordnung bauen. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.
Der AK Ausstattung entwirft Ideen und Konzepte zur Ausstattung der Gemeinschaftsräume, damit wir uns am Ende alle wohlfühlen und nicht auf Rattansofas sitzen, obwohl wir es kuschelig wollten. Eine tapfere Mieten-Taskforce befasst sich mit der (etwas trockenen) Ausarbeitung der Mietverträge, und es gibt weiterhin viel abzustimmen mit den Architekten. Fleißige IT-Beauftragte basteln an einem Hausnetz, und der AK Gemeinschaft arbeitet mit Hochdruck an der Organisation eines gemeinsamen Wochenendes, um endlich mal in Ruhe auch die zwischenmenschlichen Dinge besprechen zu können. Wünsche, Träume, Sorgen, Sollbruchstellen…
Wie immer im Leben besteht der Weg aus vielen kleinen Schritten und der Teufel liegt im Detail. Wir haben also weiter zu tun – im besten Sinne. Und können auch weiterhin Direktkredite gut gebrauchen – z.B. für unsere PV-Anlage!
Schon toll, was ihr da alles auf die Beine stellt! Ich drücke die Daumen, dass auch weiterhin alles unfallfrei und im Kostenrahmen zu Ende gebaut werden kann. Es sollte ja viel mehr solche Projekte geben – das ist die einzige Antwort gegen Wuchermieten und Wohnungsknappheit, die mir einfällt.
Gibt es eigentlich ein Richtfest? Und werden da alle Direktkreditgeber*innen eingeladen?
Herzlich
Gisela
Liebe Gisela,
vielen Dank für Deine Rückmeldung und das Daumendrücken.
Ein klassisches Richtfest wird es womöglich nicht geben, aber wir denken gerade über eine Alternative nach, z.B. eine Baustellenführung inklusive Getränk und Snack auf der Dachterasse.
Da der Innenausbau jetzt richtig losgeht müssen wir sehen, wann soetwas möglich wäre, ohne den Handwerkern im Weg zu sein.
Wobei ein paar geschichtsträchtige Fußabdrücke im frischen Estrich ja auch echt nett wären 🙂
Lg Rini